Konzept

Die Event-Reihe «Arctic Voices» bietet im Oktober 2024 Indigenen Stimmen und Geschichten eine Plattform in Bern. Ein vielfältiges Programm mit Filmvorführungen, Podiumsgesprächen, Museumsführungen und Workshops fokussiert auf zeitgenössische Indigenous-made Filme und Geschichten aus Sápmi und dem arktischen Nordeuropa, Kalaallit Nunaat / Grönland, Kanada, den USA (Alaska) und Russland.

Arctic Voices behandelt Themen wie (mediale) Selbst- und Fremddarstellungen, Vergangenheits- und Gegenwartsbewältigung, Widerstand und Aktivismus für Indigene Rechte sowie die Auswirkungen von Klimakrise, Rohstoffabbau und (grünem) Kolonialismus auf zirkumpolare Gemeinschaften.

Im Rahmen von diversen Veranstaltungen im Oktober schaffen wir einen gemeinsamen Austausch- und Lern-Raum. Wir schauen Filme, diskutieren über die Themen und Inhalte der Reihe, befassen uns mit den vielfältigen zeitgenössischen Realitäten, Geschichten und Kulturen (arktischer / nordischer) Indigener Gemeinschaften und stellen Fragen nach den Bezügen zur Schweiz und zu globalen Verflechtungen.

Themen

Themen

1: Stimmen und Bilder

Der Themenfokus «Stimmen und Bilder» lädt das Publikum dazu ein, eigene Bilder und Vorstellungen über Indigene Menschen kritisch zu hinterfragen. Wir eröffnen historische und aktuelle Perspektiven auf Fremd- und Selbst-Repräsentationen sowie auf die aktuelle Entwicklung im Bereich Indigener Medienproduktionen. Auch den in Indigenen Gemeinschaften oftmals sehr stark oral geprägten Kulturtraditionen (z.B. Samischer Joik) wird in dieser Reihe Rechnung getragen.

2: Indigener Widerstand und Ökologie

Diese Themenfokus behandelt die Themen Indigener Widerstand und Aktivismus in den zirkumpolaren Regionen sowie die Beziehungen von Menschen und ihrer Umwelt. Ganzheitliche Weltsichten von Indigenen Gemeinschaften werden thematisiert, sowie Kontinuitäten von Widerstand gegen koloniale Unterdrückung in der Vergangenheit und Gegenwart. Wir werfen kritische Blicke auf die sogenannte «grüne Energiewende» und deren soziale, rechtliche und ökologische Auswirkungen auf Indigene Gemeinschaften.

3: Vergangenheits-Aufarbeitung in der Gegenwart

Die lange Geschichte von Ungerechtigkeiten gegen Indigene Menschen und deren Auswirkungen bis heute sind in einigen Ländern durch sogenannte «Truth and Reconciliation Commissions» untersucht worden. Wer an diesen Prozessen beteiligt ist und wie sie umgesetzt werden, ist oft Gegenstand von Debatten und nicht selten auch begleitet von kritischen Stimmen. Die Themenreihe setzt sich mit dem Umgang der staatlichen Anerkennung von historischem Unrecht auseinander und versucht, Bezüge zu Schweizer Beispielen wie die Aufarbeitung von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen herzustellen. Eine zentrale Frage dabei ist, wie Vergangenheit und Geschichte in der heutigen Gesellschaft verhandelt werden kann.